Asylbewerber und Flüchtlinge in der Verbandsgemeinde Unkel

Über kaum ein anderes Thema wird in Deutschland derzeit so viel berichtet und in der Öffentlichkeit diskutiert, wie über die stetig steigenden Flüchtlingszahlen. Die Ursachen dafür, dass Menschen ihre Heimat verlassen und mit dieser Flucht häufig ein tödliches Risiko für sich und ihre Kinder eingehen, sind vielfältig. Wer z.B. aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, Somalia oder aus dem Iran flüchtet und in Europa Sicherheit sucht, hat etliche Strapazen auf sich genommen und viel hinter sich gelassen. Den Anstieg der Zahl der Asyl beantragenden Menschen in Europa, Deutschland und Rheinland – Pfalz können wir nahezu täglich den Medien entnehmen. Aktuell wurde darüber berichtet, dass in Deutschland 800.000 Flüchtlinge erwartet werden und das Trierer Erstaufnahmelager für Flüchtlinge an seine Grenzen gestoßen ist; dort treffen mittlerweile täglich 200 bis 250 Flüchtlinge ein. Auch im Kreis Neuwied müssen die Prognosen bezüglich der neu aufzunehmenden Menschen in immer kürzeren Abständen nach oben korrigiert werden.

 Gerne möchte ich Sie über die Situation in der Verbandsgemeinde Unkel informieren. 

 Alle Verbandsgemeinden im Kreis Neuwied und die Stadt Neuwied nehmen in ihrem Gebiet nach einer bestimmten Quote Flüchtlinge auf. Diese Quote richtet sich nach der Einwohnerzahl der Kommune im Verhältnis zu der Einwohnerzahl des Landkreises Neuwied. Für die Verbandsgemeinde Unkel bedeutet dies, dass wir 7 % der im Landkreis Neuwied ankommenden Flüchtlinge aufnehmen. Somit befanden sich im Jahre 2012 insgesamt 21 Asylbewerberinnen und Asylbewerber in der Betreuung der VG Unkel, im Jahre 2013 waren es 24 Personen und im Jahre 2014 konnten wir 33 Flüchtlingen eine menschenwürdige Unterkunft zur Verfügung stellen. Die ursprüngliche Prognose für das Jahr 2015 lag bei 41 Asylbewerberinnen und Asylbewerbern. Tatsächlich werden sich bereits im Laufe des nächsten Monats 100 Flüchtlinge in der Betreuung der VG Unkel befinden.

 Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, so vielen Menschen ein sicheres Leben zu ermöglichen. Dies wäre jedoch ohne die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger in der VG Unkel nicht möglich. Von Ihnen werden uns die Wohnungen und Häuser vermietet, in welchen die Flüchtlinge sich in ihrer direkten Nachbarschaft in unsere Gesellschaft integrieren können. Es werden aber nicht nur die Wohnräume zur Verfügung gestellt, sondern es wird für die Neuankömmlinge oft eine Nachbarschaftshilfe gewährt, so wie sie sein sollte. Und mir werden regelmäßig viele Beispiele genannt, wie herzlich sich unsere neuen Nachbarn dann bedanken. Diesem Dank schließe ich mich ausdrücklich an. Die hier praktizierte Nächstenliebe macht mich stolz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel sein zu dürfen. 

In diesen Dank schließe ich ausdrücklich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung Neuwied, der Kreis VHS, der Verbandsgemeindeverwaltung Unkel, die Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche und die zahlreichen privaten, ehrenamtlichen Unterstützer ein. Als kleine Verwaltung können wir es nicht leisten, die Begleitung der Flüchtlinge so durchzuführen, wie diese engagierten Bürgerinnen und Bürger es tagtäglich praktizieren.

Die Unterstützung ist so groß, dass wir derzeit mangels räumlicher Kapazitäten nicht in der Lage sind, alle angebotenen Sachspenden anzunehmen. Wir benötigen daher einen Lagerraum, um die angebotenen Spenden „zwischenlagern“ zu können. Diesbezügliche Angebote bitte ich an die VGV Unkel, Herrn Andreas Nagel, Telefonnr. 02224 / 180 617 () zu richten. 

Ich hoffe und bin zuversichtlich, dass wir den Flüchtlingen vor Ort mit dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde Unkel auch weiterhin ein menschenwürdiges Leben ermöglichen können.


 

 

Unkel, den 20. August 2015


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