Unkel ist der Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung.

 

Unkel wird erstmalig im Jahre 886 als "Oncale" in einer Urkunde der Abtei Prüm erwähnt. Ein fränkisches Gräberfeld - gefunden südlich vom Rathaus - mit Grabbeigaben des 7. Jahrhunderts beweist jedoch, dass Unkel schon früher besiedelt war.

Unkel kam im 11. Jahrhundert in den Besitz der Kölner Kirche. Der Kölner Erzbischof Anno schenkte im Jahr 1075 die Besitzungen in Unkel dem neugegründeten Kölner Stift "Maria ad Gradus". Dieses Stift errichtete den heute noch in der von-Werner-Straße befindlichen Fronhof, und wurde Hauptgrundherr der Gemarkung Unkel. Es spielte bis zur Säkularisation im Jahre 1803 eine bedeutende Rolle im Leben Unkels.

Die Kölner Domkustodie, welche das Patronatsrecht über die Unkeler Pfarrkirche ausübte und den größten Teil des Weinzehnten erhielt, errichtete auf dem Platz des heutigen Christinenstiftes einen Zehnthof in der Nähe der Kirche. Der Erzbischof Engelbert II erwarb im Jahre 1265 Vogtei und Lehnrechte vom Grafen von Sayn zurück und war seither unbestrittener Landesherr in Unkel. Verschiedene Kölner Klöster und Patrizierfamilien besaßen Weingüter in Unkel und ließen diese durch Unkeler Bürger bewirtschaften.

Der Weinbau war überhaupt bis in das vorige Jahrhundert Haupterwerbsquelle für die Unkeler Bevölkerung. An diese Zeit erinnern die zahlreichen schmucken Winzerhäuser, sowie die prächtigen Gutshäuser der Weingutsbesitzer und viele Wegekreuze. Wirtschaft und Handel nahmen einen günstigen Verlauf, Unkel gewann immer mehr städtischen Charakter. Es wurde um die Mitte des 16. Jahrhunderts mit einer Stadtmauer versehen und erhielt 1578 die Stadtrechte. Zwei Türme sind davon an der rheinseitigen Mauer noch erhalten. Einer davon kann besichtigt werden, es ist der sogenannte "Gefängnisturm".

Die alte Pfarrkirche St. Pantaleon, ein Schmuckstück des Ortes, ursprünglich ein romanischer Bau, erhielt durch verschiedene Umbauten um das Jahr 1500 sein heutiges Aussehen. Die reiche barocke Ausstattung des Gotteshauses wurde größtenteils von einer wohlhabenden Familie namens Eschenbrender gestiftet und kann heute noch fast vollständig in der Kirche besichtigt werden.

Die Zeit der französischen Besetzung am Ende des 18. Jahrhunderts stürzte die Unkeler Gemeinde in große Schuldenlasten und brachte viel Elend und Leid über die Bevölkerung. Durch die Auflösung des Kurfürstentums Köln kam Unkel 1803 unter die Herrschaft der Fürsten von Nassau-Usingen. Die geistlichen Besitztümer wurden enteignet und an reiche auswärtige Familien verkauft, denen sie als Sommerresidenz dienten.

Im Jahre 1815 geriet Unkel an Preußen und verlor seine Stadtrechte, die erst 1952 vom Land Rheinland-Pfalz wieder verliehen wurden.

Unter Preußen gelangte Unkel wieder zu einem bescheidenen Wohlstand. Es entwickelte sich der Fremdenverkehr, der Unkel wegen seiner schönen Lage, seiner romantischen Häuser, seiner Rheinpromenade bis heute erhalten blieb. Im Jahre 1871 wurde die Eisenbahnstrecke Troisdorf - Linz in Betrieb genommen, und Unkel war somit angebunden an den modernen Schienenverkehr. Der Weinbau ging in den letzten 20 Jahren zurück. Er liefert jedoch heute noch anerkannte Weine. Die Bebauung hat die alten Grenzen Unkels längst überschritten, hält sich aber in einem vertretbaren Rahmen und hat Unkel bis heute glücklicherweise von den Auswüchsen, wie sie vielerorts beklagt werden, verschont.

Heute ist Unkel mit seinen über 5.000 Einwohnern längst über seine Mauern hinausgewachsen. Es ist der Verwaltungssitz einer ständig wachsenden Verbandsgemeinde und hat auch selbst, besonders in seinen Außenbezirken, neue Wohnviertel erschlossen. Als Tourismus- und Kulturstadt genießt Unkel mit seiner einzigartigen Rheinpromenade, dem Willy-Brandt-Forum im Ortskern, seinem Stadtbild und seinen gepflegten gastronomischen Betrieben seit Jahrzehnten einen guten Ruf.

Weitere Infos finden Sie auf der Homepage der Stadt Unkel. [zur Homepage]

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