Foto: Frank Homann

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Online-Befragung zur geplanten Fußgänger- und Radfahrerbrücke zwischen Erpel und Remagen

Ergebnisse liegen vor Befragungsergebnis liefert Rückenwind für die weitere Projektierung


Welches öffentliche Infrastrukturprojekt bekommt schon ein „sehr gut“ von der unmittelbar betroffenen Bevölkerung? Bei dem Projekt der Rheinbrücke zwischen Erpel und Remagen ist dies der Fall: 91 Prozent der Befragungsteilnehmer befürworten die Projektidee und 81 Prozent gaben ihr sogar die Bestnote 1!

Prof. Dr. Holger J. Schmidt, Professor an der Koblenzer University of Applied Sciences, ist selbst überrascht: „Dies sind allesamt außergewöhnlich gute Werte: eine sehr hohe Zahl an Teilnehmern und ein sehr positives Feedback unabhängig von Alter, Geschlecht und Wohnort. Die Unterschiede bewegen sich nur in unerheblichen Nuancen und allesamt im sehr positiven Bereich.“

Aus der Gesamtauswertung ergibt sich, dass das Projekt offenbar genau im Zeitgeist liegt: Die Befragten gehen durchweg, teilweise sogar bis zu 90 Prozent, davon aus, dass sich das Projekt positiv auf die Kommunen und die Region auswirkt: auf ihren Bekanntheitsgrad und die touristische Anziehungskraft, auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt, auf die Attraktivität als Wohnort – und auf den dauerhaften Erhalt der historischen Brückenköpfe. Auch mit Blick auf den Verkehr werden Vorteile erwartet: eine Reduzierung des Verkehrsaufkommens aufgrund wegfallender Umwegfahrten sowie eine bessere Verknüpfung des öffentlichen Verkehrs über den Rhein hinweg.

Die Befragten erwarten nicht nur allgemein Vorteile, sondern geben auch vielfach an, die Brücke konkret nutzen zu wollen – zum Besuch von Freunden, Verwandten, Freizeitmöglichkeiten und Geschäften auf der anderen Rheinseite. Über 60% wollen ihre Autofahrten reduzieren, wenn die Brücke erst einmal steht. Somit leistete die Brücke einen wichtigen Beitrag zu einer klimafreundlichen und nachhaltigen Mobilität.

Entsprechend der geringen Zahl von ablehnenden Äußerungen (gut 6 Prozent der Befragten) sind die Vorbehalte gegenüber dem Projekt überschaubar. Diese äußern sich weniger in Form harter Kritik, sondern eher in Hinweisen und Anforderungen, die die Befragten an eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke stellen: So sollten die Kosten im Rahmen bleiben und die Anbindung sollte in Bezug auf Verkehr, Parkplätze und Barrierefreiheit auch im Interesse der Anwohner gut durchdacht sein. Hinsichtlich der Gestaltung sollte die Brücke Geschichte mit Zukunft verbinden, sie sollte zwar etwas Besonderes, aber trotzdem eher zurückhaltend und auch nachhaltig sein.

„Dieses starke Votum der Bürgerinnen und Bürger ist für uns nach der überwältigenden Zustimmung durch die Mitglieder des Ortsgemeinderats Erpel und Verbandsgemeinderats Unkel nochmal Motivation, mit ganzer Kraft weiter zu machen. Ich teile die Einschätzung der Befragten, dass sich das Projekt besonders positiv für Denkmalschutz, Gastronomie und Tourismus auswirken wird. Aber jeder Einzelne wird auch für sich Vorteile durch die 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche zur Verfügung stehende Möglichkeit zur Rheinquerung haben – und dies unabhängig vom Wasserstand des Rheins. Dies dürfte auch mit ein Grund dafür gewesen sein, dass die Idee quer durch die Generationen nahezu identisch hohe Zustimmung erfuhr. Schließlich hat uns auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) seine Unterstützung für dieses Projekt zugesagt. Es ist nun an der Zeit, sich der vielpropagierten Verkehrswende ernsthaft anzunehmen – mit einem konkreten fassbaren Projekt“, so Karsten Fehr, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel, der sich auch über die Unterstützung durch das Projekt „Starke Kommunen – Starkes Land²“ freut.

Diese Ergebnisse übertreffen bei Weitem, was wir uns bei allem Optimismus erhofft hatten. Die insgesamt fast 20.000 Anmerkungen und teilweise sehr umfangreichen Stellungnahmen aus der Befragung sind ein sehr wertvoller Fundus für die weiteren Arbeiten zum Brückenprojekt. Mit dem positiven Rückenwind aus der Befragung werden wir im nächsten Schritt die raumordnerischen und stadtplanerischen Aspekte untersuchen lassen, sowie eine ingenieurtechnische Machbarkeitsstudie beauftragen, die auch Auskunft über die zu erwartenden Kosten geben wird“, schildert Björn Ingendahl, Bürgermeister der Stadt Remagen, den weiteren Ablauf.

Einig sind sich die beiden mit Günter Hirzmann, dem Ortsbürgermeister von Erpel, auch darin: „Gerade in Zeiten wie diesen braucht es Träume, Visionen und positive Symbole. Und dieser Traum einer nachhaltigen Verbindung zwischen den beiden Rheinseiten und zwischen Vergangenheit und Zukunft rückt einer Realisierung gerade wieder einen Schritt näher.“

Zum Hintergrund:

Wie berichtet, haben die Stadt Remagen, die Verbandsgemeinde Unkel und die Ortsgemeinde Erpel Prof. Dr. Holger J. Schmidt und sein Team von der Hochschule Koblenz beauftragt, eine Online-Befragung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Gewerbetreibenden ihrer Kommunen durchzuführen. Mithilfe dieser im März 2020 erfolgten Befragung sollte die grundsätzliche Einstellung der örtlichen Bevölkerung zu dem Projekt einer „Fußgänger- und Radfahrerbrücke mit Denkmalsanierung” an der Stelle der historischen Ludendorff-Brücke in Erfahrung gebracht werden.

Eine ausführliche Ergebnisübersicht der Befragung finden Sie hier.



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