Ich schreibe diese Zeilen heute am 19. Juli, nachdem soeben durch die Stadt Unkel die offizielle Einweihung der Siebengebirgsstraße und des Bahnhofsvorplatzes erfolgt ist. Beides ist sehr gut gelungen und insbesondere die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes dürfte Vorbildcharakter in unserer Region haben. Ich bedanke mich an dieser Stelle nochmals bei allen Beteiligten, die zur erfolgreichen Umsetzung des Quartierprojekts „Siebengebirgsstraße mit Bahnhofsvorplatz“ beigetragen haben. Insbesondere auch bei den Bürgerinnen und Bürgern, die während der Bauphase einige (zum Teil erhebliche) Einschränkungen hinnehmen mussten. Das bisher Erreichte ist aus meiner Sicht aber nur ein Etappenziel. Das eigentliche Ziel haben wir erst erreicht, wenn alle Menschen den Bahnhof uneingeschränkt nutzen können, wenn der Bahnhof endlich barrierefrei ist. Daran müssen wir weiter arbeiten.

Heute wurden die ersten Wohncontainer für Geflüchtete am Parkplatz am Unkeler Bürgerpark angeliefert. Diese werden in den nächsten Tagen aufgestellt, dann beginnen die weiteren Arbeiten wie Außenbeuchtung, Elektro- und Haustechnikanschlüsse, etc. Diese zentrale Unterkunft ist notwendig geworden, da uns leider keine privaten Unterkünfte mehr zur Verfügung stehen. Ich bedanke mich hier sehr herzlich bei der Ortsgemeinde Rheinbreitbach, die uns für ein Jahr ihren Bürgersaal zur Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung gestellt hat. Da die dortigen Bewohner Ende August in die Wohncontainer umziehen werden, kann der Bürgersaal dann auch wieder für seine eigentlichen Zwecke genutzt werden.

Aktuell sind die 147 Flüchtlinge in den Kommunen der Verbandsgemeinde Unkel wie folgt verteilt:

Unkel 30, Rheinbreitbach 89, Erpel 23 und Bruchhausen 5.

Die Geflüchteten kommen aus folgenden Ländern (in Klammern die Anzahl der Flüchtlinge): Afghanistan (43), Syrien (43), Pakistan (3), Ägypten (9), Burkina Faso (1), Türkei (10), Iran (4), Sudan (5), Somalia (2), Irak (7), Armenien (5), Serbien (2), Ukraine (13).

Da in der VG Unkel dringend Platz für die Unterbringung weiterer Flüchtlinge benötigt wird, werden derzeit das ehemalige „Jagdhaus Virneberg“ in Rheinbreitbach (Gemarkung Unkel) und die ehemalige Gaststätte „Zum alten Deutschen“ in Erpel zu Flüchtlingsunterkünften umgebaut. Diese sollen im Herbst bzw. Winter bezugsfertig sein.

Bekanntlich hat der Verbandsgemeinderat Unkel im Jahr 2011 einstimmig beschlossen, ein „Teilflächennutzungsplanverfahren Windkraft“ einzuleiten. Nach Gutachten und Rückmeldungen aus der Beteiligungsstufe hatte sich im laufenden Verfahren die Potentialfläche so weit reduziert, dass eine Fortsetzung des Verfahrens für die Mehrheit der Ratsmitglieder keinen Sinn mehr machte. Mit Ratsbeschluss vom 30. Juni 2016 wurde das Verfahren eingestellt. Derzeit wird erörtert, ob (und wenn ja, wie) das Thema „Nutzung der Windenergie in den Kommunen der VG Unkel“ wieder aufgegriffen werden soll.

Seit März 2018 fahren Bürger für Bürger unseren Bürgerbus durch die Verbandsgemeinde Unkel und teilweise auch über ihre Grenzen hinaus. Durch das ehrenamtliche Engagement des Bürgerbusteams können insbesondere in der Mobilität eingeschränkte Personen weiterhin soziale Kontakte pflegen, Arzttermine wahrnehmen, einkaufen und Veranstaltungen der Gemeinden und Vereine besuchen. Ebenso werden die Kunden der Linzer Tafel dreimal wöchentlich mit Lebensmitteln versorgt. In den letzten fünf Jahren hat das Bürgerbusteam unter Leitung von Holger Diedenhofen mehr als 10.000 Fahrten durchgeführt. Ich gratuliere herzlich zu diesem Jubiläum und wünsche dem Bürgerbusteam weiterhin viel Erfolg, damit dieses wichtige und kostenlose Angebot für unsere Bürger auch in Zukunft aufrechterhalten werden kann.

Das Thema Gendern ist aus unterschiedlichen Gründen umstritten:. Als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel habe ich entschieden, dass wir in der Verwaltung und bei Berichterstattungen und Veröffentlichungen nicht mehr gendern. Als Verwaltung möchten wir möglichst gut verstanden werden. Komplizierte geschlechterneutrale Umschreibungen, Gendersternchen oder Binnen-I stören den Lesefluss und behindern die Barrierefreiheit der Sprache.

Die Verbandsgemeinde Unkel hat in diesem Jahr zum ersten Mal an der internationalen Kampagne STADTRADELN teilgenommen. Unter dem Motto „Klima schützen, Radverkehr fördern, Lebensqualität steigern und für Gesundheit radeln“ haben unsere Bürger gemeinsam viele Rad -Kilometer gesammelt. Die Preisverleihung findet in Kürze und wir werden gerne hierüber berichten.

Mit freundlichen Grüßen

Karsten Fehr
Bürgermeister der Verbandsgemeinde Unkel